Die Begrünung der Seele – durch das beglückende Wunder der Natur

Beate Kohlmeyer|Allgemein|21. Oktober 2018

Die Natur kann uns helfen gesund zu werden. Denn unsere aktuelle zivilisatorische Lebensweise ist im hohen Maße dafür verantwortlich, dass wir Menschen erkranken.

Am letzten Wochenende habe ich einmal mehr mein Heimatdorf Bonaforth im wunderschönen Weserbergland besucht.

Ganz still liegt es da am Flusslauf der Fulda, am Nordhang des Kaufunger Waldes – eingebettet in schönste Natur, die es jetzt im Herbst durch ihr prächtiges Farbenspiel ganz besonders versteht mein Gemüt zu erhellen!

Es riecht so schön nach Gras und Blätterwerk und die frische Luft lädt mich ein, nach ihr zu schnappen und das Leben in der Natur – mit all seiner Pracht kraftvoll zu inhalieren.

Es ist, als würde die Natur das Sein unter freiem Himmel und auch mich renaturieren. Die Ruhe des Dorfes, die Nähe zur Natur, all das tut mir so gut, beruhigt mich und lässt mich  meine innere Stimme wieder bewusster wahrnehmen.

Der Kontakt zur Natur lässt mich Kontakt zu mir selbst aufnehmen.

Zurück in der großen Stadt, entkoppelt von meiner natürlichen Umwelt, scheint es mir schwierig, den Kontakt zu meiner ruhigen Mitte zu bewahren.

Zu viele Eindrücke, Geräusche, Bewegungen und Lichter lenken mich ab, fordern meine ganze Aufmerksamkeit und verhindern, dass ich mir selbst noch aufmerksam lauschen kann.

Diesen großen Unterschied bewusst wahrnehmend, fallen mir die Worte meines Zahnarztes wieder ein, der kürzlich zu mir sagte:

“Die Tatsache, dass jeder 2. erwachsene Deutsche heute eine Beißschiene trägt, weil er/sie kontinuierlich die Zähne zusammenbeißt, lässt wohl kaum Zweifel zu: 

"Unsere Biologie ist nicht für diese Lebensweise gemacht.“

Ich pflichte ihm sofort bei und denke:

Diagnose: Mangel an Natur und Bewegung!

Es ist wie John Ratey, Psychiatrieprofessor an der Harvard Medical School feststellt:

„Viele körperliche und psychische Leiden treten nur deshalb auf, weil wir das genetische Evolutionsdesign unseres Körpers ignorieren!“

Das „Naturdefizitsyndrom“ hat also massive   Auswirkungen auf unser Leben, auf unsere Gesundheit.

Pflanzen (Phytonzide) bauen Stress ab, lindern Schmerzen und stärken das Immunsystem.

Jede Menge gute Gründe also, sich mit der Renaturierung unseres Lebens zu beschäftigen und regelmäßig in die Natur einzutauchen.

Zumal unsere Lebensweise hier in der sogenannten 1.Welt dazu geführt hat, dass der Krankenstand durch psychisch bedingte Erkrankungen sich in den  vergangenen 4 Jahrzehnten verfünffacht hat.

Kein Wunder also, dass intensiv nach Heilungswegen und Präventionsstrategien gesucht wird.

Auf dieser Suche nun wird das, was für unsere Vorfahren Normalität war, von uns wiederentdeckt:

Die Verbindung zur wohltuenden, überlebensnotwendigen Natur!

Das Zeitalter der Digitalisierung und der urbanen Spezies hat dazu geführt, dass Milliarden Menschen aus den Ballungszentren sehnsuchtsvoll Ausgleich suchen zu dem lauten, hektischen Stadtleben und der vornehmlich sitzenden Daseinsform.

Sie spüren instinktiv, dass ihnen etwas fehlt. Und das ist gut so.

Denn wer in die Natur eintaucht, sich mit ihr verbindet und seine Sinne ganz wach öffnet, wird fühlen können, dass  er Teil  eines größeren Ganzen ist und in dem Maße, wie er für sich selbst Verantwortung übernimmt, auch Fürsorge und Verantwortung für seine Umwelt empfinden.

Darum stimmt es mich hoffnungsfroh, dass ein Therapiekonzept aus Japan – das Waldbaden –nun auch bei uns große Beachtung findet.

Shinrin-yoku ist der Originalname der populären Waldtherapie aus Japan, für die Studien positive Auswirkungen auf das Immunsystem nachgewiesen haben.

Wir werden den Aspekt des Mangels an Natur nicht weiter ignorieren können, wenn es um Therapiekonzepte geht.

Unsere aktuelle zivilisatorische Lebensweise ist im hohen Maße dafür verantwortlich, dass Menschen erkranken.

Wer ganzheitlich therapeutisch tätig sein will, kann diesen Aspekt nicht aussparen.

Körper, Seele und Umwelt sind nicht voneinander zu trennen

Wer sich der Gesundheit verschreibt, wird sich dem  Thema der psychologischen  Naturpflege nicht verschließen können.

Ich jedenfalls werde es keinesfalls tun.

Denn selbst wenn wir im therapeutischen Prozess alle Ursachen aus der Kindheit in Augenschein genommen haben, können wir nicht gesunden, wenn unsere gegenwärtige, naturentfremdete Gegenwart uns erdrückt.

Professor Dr.mult.Hilarion G.Petzold bemerkt:

„Wollen wir der condition humaine gerecht werden, gilt es zu respektieren, dass der Mensch eine naturverbundene Evolutionsgeschichte in sich trägt, die er auch in seinem Lebensstil berücksichtigen muss, will er gesund werden oder bleiben.“

Wollen wir also Heilung erfahren, gilt es aus der naturentfremdenden Lebensführung auszusteigen und nach Lebensstilveränderungen zu fahnden.

Ein erster Schritt auf diesem Weg könnte das regelmäßige Eintauchen in Waldesgrün sein.

Wer die Begrünung der Seele in Gesellschaft  erleben möchte, setze sich bitte gern mit mir in Verbindung, damit wir gemeinsam das Wunder der Natur erspüren  können!

Von Herzen

Beate Kohlmeyer